Bereits wenige Wochen nach dem Kauf des Schlosses wurde mit ersten Sicherungsmaßnahmen begonnen. Der Innenhof und das Umfeld des Schlosses wurden vom Baum- und Buschbestand befreit und das Dach wurde notdürftig abgedichtet. Währenddessen erfolgte eine bauliche Bestandsaufnahme und eine restauratorische Voruntersuchung. Drei Jahre später, am 20.11.2019 bekam die Stiftung ‚Grünes Licht‘ für die Wiederherstellungsarbeiten und bereits am 20. Juni 2020 wurde der Bauantrag eingereicht. Umgehend begannen die Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen.
In den nächsten vier Jahren wurden das Dachgebälk repariert, ebenso die Holzböden des Baukörpers, dessen nahezu 500jährige Balken mit U-Stahl-Profilen gesichert wurden, da nahezu alle Balkenköpfe im Laufe der Zeit verrottet waren. Dazu wurden pro Schlossflügel 47 Tonnen Stahl eingebracht. Im Erdgeschoss wurde eine durchgehende Betondecke gegossen. Die Neueindeckung der Dächer der Vierflügelanlage wurde 2024 mit einem neuen Schlossturm gekrönt – der frühere Schlossturm war 1819 aus baulichen Gründen abgerissen worden. Die Wiederherstellung der Außenfassaden und der Einbau neuer Fenster – 187 an der Zahl – sowie die Reparatur einzelner Decken, die Fertigstellung eines Musterzimmers im 2. OG und ein Fahrstuhl, der auch die Maße hat, einen Klavierflügel in das 2. OG zu transportieren, rundeten die baulichen Maßnahmen im Jahre 2024 ab. Damit ist das Schloss nach seiner Fertigstellung barrierefrei und inklusiv.
Die nächsten Schritte werden die Erneuerung der Fassaden im Innenhof mit dem gleichermaßen erfolgenden Einbau neuer Fenster sein, bevor dann Heizung und Elektrik verlegt und historische Eichenböden darüber wieder aufgebracht werden.
Die weitere Planung sieht auch die Überdachung des Innenhofes vor, um den sich Räume mit böhmischem Gewölbe, Kreuz- und Tonnengewölbe gruppieren, die nach Fertigstellung für Kleingastronomie genutzt werden können. Der Innenhof, der 450 Besucher fassen kann, soll beheizt und damit ganzjährig nutzbar sein.
In drei Räumen im 2. OG des Südflügels ist bereits baulicherseits eine Bibliothek vorgesehen, für die der namhafte Germanist Professor Dr. Hartmut Fröschle, Universität Toronto, Kanada, bereits im Jahr 2016 seine umfangreiche Bibliothek von über 12.000 Büchern eingebracht hat. Vorgesehen ist eine Mehrfachnutzung dieser Räume für Einspielungen von Meisterschülern auf ihren historischen Instrumenten – mit Übernachtungsmöglichkeiten im Gästehaus des Staudenschlosses – und auch als Übungsräume für begabte Schüler, für Vorträge und Zusammenkünfte und für Lesungen. Musikalische Bildung war dem Stifter Hermann Messerschmidt eine Herzensangelegenheit, da er selbst sieben Instrumente konzertreif beherrschte. Im 2.OG befindet sich auch der von dem Münchener Architekten Viscardi gestaltete Festsaal, der 166 Personen fasst und zu besonderen kulturellen Veranstaltungen einlädt.
Die Wiederherstellung der Zugbrücke über den Burggraben soll an die Blütezeit des Schlosses im 16. Jahrhundert erinnern.